Jeden Sonntag veröffentlichen Anke Becker und Christina Marie Huhn eine neue Aufgabe für ihre #Protastik-Challenge. Am darauffolgenden Donnerstag werden dann die Geschichten dazu gepostet.
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Es dauerte nicht mehr lange, bis die Sonne untergehen würde. Black Dragon saß mit Yasmin und einigen Freigeistern an einem Tisch im Sunset und sie spielten Poker. Eine neuere Variante der Menschen, bei der jeder zwei Karten hatte und eine Reihe an Karten in der Tischmitte, mit der man die restliche Hand bildete.
Auch wenn sie nichts über ihr eigentliches, aktuelles Spionageziel erfahren hatten, konnten sie einige brauchbare Informationen zusammensammeln. Alles in allem ein zufriedenstellender Tag.
In der Untergrundbar war es schon ziemlich still, da sich die meisten in die hinteren Räume zurückgezogen hatten, um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Entsprechend laut kam Black das Quietschen und Knarren der Eingangstür vor.
Alle hoben die Köpfe und Überraschung zeigte sich in allen Gesichtern. Wer verirrte sich um diese Zeit noch in dieses Kellerloch?
Selbst der Barkeeper schien nicht damit gerechnet zu haben und seine Hand tastete nach etwas, was er hinter dem Tresen verborgen hielt.
Mehrstimmiger und sehr schiefer, Gesang kündete davon, dass es mehr als ein Neuankömmling war. Der Lautstärke nach hätte es ebenso eine wilde Horde Elefanten sein können die, wie die Duftwolke, die den Fremden folgte, verriet, gerade ein Alkoholbad genossen hatten.
Herein kamen 4 Menschen in merkwürdigen Kostümen mit grotesken, massiven Holzmasken und sahen sich um.
»Meister, deine Lampe ist kaputt«, lallte der Erste. Scheinbar störte es sie, dass es gerade Mal hell genug war, dass die Menschen hier drin nicht über das Inventar stolperten. Die Gruppe setzte sich an die Bar, nickte in die Runde und nahmen die Masken ab. »Den Laden kannte ich noch gar nicht…«, stellte ein zweiter fest.
Der Barkeeper musterte die Neuankömmlinge und zuckte mit den Schultern. »Was darf es denn sein?«
»Bier«, forderten sie einstimmig und entsprechend bekam jeder von ihnen eine Flasche vor die Nase gesetzt.
»Vom Fass!«, forderten sie empört und deuteten auf den Zapfhahn.
Die anwesenden Vampire lachten amüsiert.
»Da drin ist kein Bier«, klärte der Barmann sie auf und öffnete die Flaschen.
Wenn man ihnen direkt an den Kopf geworfen hätte, dass aus der Leitung Blut floss, keiner von ihnen hätte überraschter aussehen können.
»… zu viel Alkohol im Blut. Aber immer noch besser als dieses tote Blut.«
Black wandte sich wieder der Pokerrunde zu, die offenbar munter darüber diskutierte, ob sie die ahnungslosen Neuankömmlinge als Nachmittagssnack nutzen sollten. Während die Debatte immer hitziger wurde, knallte der Barkeeper jedem von ihnen einen frisch gefüllten Kelch vor die Nase.
»Ihr lasst eure Zähne bei euch. Ich will keinen Ärger, weil ihr ein paar dumme Narren killt!«
Murren erfüllte die Runde. Nur Yasmin und Black Dragon schüttelten den Kopf. Sie hatten ohnehin keine Lust auf diesen widerlichen Geschmack, den Alkohol im Blut hinterließ.
Kurz darauf standen die Menschen bei ihnen am Tisch.
»Oh Poker! Ich mache mit!« Lautstark rückten sie sich Stühle heran und warteten gar nicht darauf, ob sie erwünscht waren oder nicht, sondern setzten sich einfach dazu und griffen sich Karten.
»Was trinkt ihr denn da?«, wollte ein schmaler Typ wissen, griff nach einem der Kelche und schnupperte daran. Angewidert verzog er das Gesicht und knallte ihn so zurück auf den Tisch, dass die Hälfte raus schwappte. »Irgendso’n Ökogesöff mit extra viel Eisen!«, erklärte der Betrunkene seinen Freunden.
»Wie hoch ist der Einsatz?«
»Eine Flasche Blu-«, setzte einer der Freigeister an zu sprechen. Seine Antwort wurde durch einen heftigen Tritt, der den ganzen Tisch wackeln ließ, unterbrochen. »Au! Eine Flasche ›Öko-Gesöff‹«, korrigierte er sich.
»Haben wir nicht, wie viel Geld?«
»50«
Wieder fassungslose Gesichter. Dann Kopfschütteln. »Die Spinnen doch diese Öko-Fritzen…«