Jeden Sonntag veröffentlichen Anke Becker, Lucas Snowhite und Christina Marie Huhn eine neue Aufgabe für ihre #Protastik-Challenge. Am darauffolgenden Donnerstag werden dann die Geschichten dazu gepostet.
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„Das können die beiden sowas von vergessen!“, fauchte Drewfire und wedelte mit dem Papierstapel mit den vorletzten zwei Kapiteln, welche sie den Autorinnen bei ihrer letzten Begegnung abgenommen hatte.
„Du wiederholst dich …, so schlimm ist es nun auch wieder nicht“, warf Angel beschwichtigend ein.
Black Dragon nahm der Bluthäscherin das Skript aus der Hand und überflog es selbst noch einmal. „ Naja, so selten wie ich vorkomme, kein Wunder, das dabei sowas rauskommt.“
„O ja, wahnsinnig spannend wie du Leuten hinterherschleichst, im Dreck herumlungerst oder was auch immer“, kommentierte Drewfire.
„Naja, besser als sowas hier“, entgegnete Black und deutete mit einem provokanten Grinsen auf eine Textstelle.
Drewfire warf ihm einen bissigen Blick zu. „Willst du dich nicht noch ein wenig mit Lykanerblut berauschen oder sowas, Drachenjunge?“
„Sehr witzig …“, brummte Black.
„Stimmt. Das war tatsächlich witzig. Wie dem auch sei, ich habe genug von diesem Unsinn! Ich werde den Zweien jetzt einen Besuch abstatten“
Sie hätte dem ganzen gleich ein Ende setzen sollen, aber das ließe sich ja schnell nachholen. Doch ehe sie sich auf den Weg machen konnte stellte sich ihre beste Freundin ihr in den Weg. „Und was bitte willst du damit?“, fragte sie und deutete auf Drewfires Dolch.
Die Bluthäscherin zuckte mit den Schultern. „Gar nichts. Das sind nur Menschen, unnötig, dafür meine Waffe schmutzig zu machen.“
Abermals stellte Angel sich ihr in den Weg. „Nichts da!“, murrte sie und stemmte die Hände in die Hüften. „Du kannst nicht unsere Autorinnen umbringen.“
Die Bluthäscherin schnaubte verächtlich. „Komm mit, dann siehst du wie gut das geht!“
„Und was haben wir dann davon?“
Mürrisch drehte sich Drewfire weg. Eine Antwort blieb sie ihrer Freundin schuldig.
Mit einem seufzen nahm Angel die getippten Zeilen an sich. „Ich rede mit den Beiden. Dann leben sie wenigstens hinterher noch.“
„Tze“, war die abfällige Antwort von ihrem Bruder und ihrer besten Freundin.
Fleißig tippte Angelique auf ihrer Tastatur. Ferra sah ihr misstrauisch über die Schulter. „Du wolltest doch Band 2 überarbeiten, jetzt sitzt du wieder an einer Kurzgeschichte?“
Ertappt lächelte die Autorin ihre Freundin an. „Nur ganz, ganz kurz, das Protastikthema ist diese Woche echt toll.“ In diesem Moment klopfte es an der Tür.
„Echt jetzt?“, fragte Ferra und schüttelte den Kopf. „Niemand klopft heutzutage noch an Türen, es gibt Klingeln.“ Ihr Hund stand am Fenster und bellte. „Oder Hunde“, ergänzte sie, an ihre Hündin gewandt, die sie nur kurz fragend ansah, ehe sie weiter die Person vor der Tür anbellte.
Angelique rollte mit den Augen. „Ja, ja, jetzt geh und mach auf, damit die Geschichte fertig wird!“
Ferra hielt kurz inne. „Warte! Wer genau erwartet mich da?“
Ihre Freundin schickte ihr ein unschuldiges Lächeln.
„Das machst du nur damit ich mit unseren Protas reden muss“, murrte Ferra. Angelique bestätigte mit einem Daumen nach oben.
Mit ungutem Gefühl öffnete Ferra die Tür und stellte erleichtert fest, dass es nur Angel war. In ihren Händen mehrere Blätter Papier die schon ziemlich verknickt waren.
„Hier.“, murmelte sie mit einem beruhigenden Lächeln und gab die Skriptnotizen zurück. „Drewfire und auch Black Dragon sind nicht zufrieden damit wie sie in der Geschichte wegkommen. Sie wollen Streiken“, erklärte sie dann.
„Streiken?“, fragte Ferra. Das klang nicht nach Drewfires Worten. Ihr Gegenüber nickte.
„Okay.“
Angel blinzelte verwirrt. „Okay?“
Mit einem kurzen Schulterzucken sah Ferra sie an. „Mich stört Lilith nicht.“, log sie. „Dann kommt sie eben mit ihren Taten davon.“
Angel biss sich auf die Lippe. „Ähm nein, das wird…“
„Ach und richte Drewfire bitte aus, dass wir ihr gern mit Lilith geholfen hätten, aber wenn sie keine Lust mehr darauf hat, ihr Einhalt zu gebieten, meinetwegen.“
„Ich werde es ausrichten“, murmelte Angel.
Angelique hatte wohl gelauscht und starrte ihre Freundin entsetzt an, als sie zurück in den Wohnraum kam. „Bist du verrückt? Was wenn sie das jetzt wirklich so ausrichtet?“
Ferra übernahm schweigend den Platz am Laptop und öffnete die Suchmaschine.
„Was machst du denn jetzt?“
„Naja ich denke wir sollten unsere Buchveröffentlichung mit einem Urlaub, oder Umzug feiern. So eine abgelegene kleine Insel in Schweden… das wäre doch was, oder?“
Angelique nickte mit einem nervösen Lächeln.
Ob den Autorinnen rechtzeitig einfallen wird, dass ein Land in dem es 18 Stunden lange Nächte gibt, zumindest im Winter nicht unbedingt das beste Versteck vor Vampiren ist?
Wir werden es erfahren, oder auch nicht mehr…